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Apr 13

Bibelgruppe

Seit Mitte Januar treffen wir uns jeden Sonntagmorgen um neun Uhr unter einem Stelzenhaus in dem Dorf Chrod Madäh. Angefangen hat alles damit, dass 2008 ein Bibelschüler in dem Haus seiner Tante eine Gemeindearbeit begonnen hat. Jeden Sonntag kamen etwa 10 Studenten die ein flottes Programm dahinlegten, so das sich einige Dorfbewohner dort trafen. Dann im Jahr 2009 hat die Bibelschule aus verschiedenen Gründen plötzlich zu gemacht und von einem Tag auf den anderen gab es niemanden mehr. Sichtlich enttäuscht und verletzt waren daraufhin viele.

Als wir vor etwa einem Jahr am überlegen waren, ob Srae Ambel der richtige Ort ist, an dem wir zukünftig arbeiten sollen, kamen wir auch zu diesem Haus und sprachen mit der Besitzerin. Endlich umgezogen und die ganze Situation in dieser Region gut beobachtend, fragten wir dann irgendwann nach, warum denn immer noch niemand wieder dort eine Bibelgruppe gestartet hat. Eigentlich wäre dafür ein uns bekannter Pastor zuständig. Auf unser Nachfragen und Bitten hin, bekamen wir dann die ausdrückliche Erlaubnis dort eine eigene Bibelgruppe zu starten. Hier seht ihr ein Bild von dem aller ersten Treffen.

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Da uns wichtig ist, dass die Kambodschaner ein festes Fundament ihres Glaubens gelegt bekommen, erzählen wir nun erst Geschichten aus dem alten Testament, bevor wir dann zum neuen Testament übergehen. Bei der Durchführung der biblischen Geschichte wechseln Pete und ich mich ab, so haben wir dann beide mal unsere sprachlichen Herausforderung. Da nur selten unser kambodschanische Partner Ly mit dabei ist, sind wir sprachlich wirklich auf uns alleine gestellt. Deshalb sind wir auch sehr froh, die Stunden vorher mit unserer Nachbarin durcharbeiten zu können, denn sonst wären wir selbst nach zwei Jahren Sprachstudium nicht in der Lage alles verständlich zu erklären.

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Super ist, dass Lisa, unsere FSJlerin sich während der Bibelgruppe um Josia kümmert.
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In der Regel läuft die Gruppe so ab, dass wir zunächst mit den Kindern die Geschichte vom letzten Mal wiederholen. Anschließend erzählen wir ihnen dann mit möglichst vielen Bildern die neue Geschichte. Damit sie sich die Geschichte auch wirklich merken können und wir gegebenenfalls unsere sprachlichen Fehler beseitigen können, bitten wir die Kinder die erzählte Geschichte nochmal zu wiederholen. Das klappt erstaunlich gut. Gemeinsam mit ihnen lesen wir dann einen Merktext auf Khmer, der die Hauptaussage der Geschichte nochmal zusammenfasst.

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Lisa zeichnet uns für jede Lektion ein geniales Bild auf dem man möglichst viel der Geschichte wiedererkennt. Dieses Bild mit dem entsprechenden Merktext kleben wir in ihre Angry Birds Hefte und dann dürfen sie das Bild ausmalen. Für viele ist das echt ein Highlight, weil sie selbst keine Buntstifte besitzen.

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Während die Kinder ausmalen, setzten wir uns nochmal mit den Erwachsenen zusammen, die mittlerweile auch eingetroffen sind und teilweise bei den Kindern schon die Geschichte mitgehört haben. Wir erzählen nochmal die Geschichte und gehen vertiefen mit ihnen Einzelheiten oder gehen auf Fragen ein. Während die Kinder eigentlich recht regelmäßig kommen, ist das bei den Erwachsenen so eine Sache. Mal ist der Eine da, dann wieder der Andere. Von daher haben sie nicht so einen Überblick über die Geschichten wie die Kids. Von daher müssen wir oft dann den gesamten Zusammenhang der Geschichte nochmal erklären. Ihnen geben wir zum Schluss das Bild und den Text einlaminiert für ihr „Storybook“. Mit der Zeit sammeln sich so die Geschichten und sie können sich immer wieder die Bilder anschauen.

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Unter den Merktext schreiben wir jeweils die Bibelstelle auf unter der sie die Geschichte nachlesen können. Wir wussten, dass keiner der Teilnehmer eine Bibel besitzt, haben aber bewusst abgewartet bis jemand von ihnen nach einer Bibel nachfragte. Wir wollten ihnen nicht einfach etwas überstülpen. Jetzt letztens kamen wir dann aber auf die Bibel ins Gespräch und konnten ihnen anbieten, ihnen Bibeln zu besorgen, wenn sie sich mit einem geringen Betrag finanziell beteiligen. Uns ist wichtig, dass sie merken, sie können selbst etwas dazu beitragen. Denn all zu oft, wird durch Verschenken nur vermittelt – „Du kannst das ja nicht, deshalb HELFEN wir dir“. Das fördert dann aber eher noch die Almosenmentalität. Jedenfalls waren wir froh, dass nun drei Leute eine Bibel haben wollten und wir schon zwei Bibeln verkaufen konnten.

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Ganz zum Schluss spielen wir mit den Kindern dann noch ein Spiel. Auch das ist meistens witzig, denn manchmal schaffen wir es nicht so richtig, es ihnen komplett richtig zu erklären und dann kommt eine abgewandelte Version bei raus – oder es braucht eben länger bis alle wissen wie nun das Spiel funktioniert.
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Wir freuen uns über diese Bibelgruppe und sind dankbar, dass wir hier ein Stück ganz konkret erzählen können, weshalb wir in Kambodscha sind. Von Herzen wünschen wir uns, dass diese Gruppe langfristig dazu dient, dass in diesem Dorf die Liebe Gottes sichtbare Veränderungen bewirkt.

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