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Nov 03

Offizielles und privates Wasserfestival

Was ist der Unterschied zwischen dem offiziellen und dem privaten Wasserfestival? Das offizielle ist kostenlos und das private recht teuer.
Ich erkläre…

Während wir in Kampot waren, war in Phnom Penh der Bär los. Viele strömten zu diesem wohl größten Fest im Jahr in die Hauptstadt um Verwandte zu besuchen und das Bootsrennen auf dem Mekong zu bestaunen. An insgesamt drei Tagen fuhren über 300 Boote im Minutentakt um die Wette. Am dritten und letzten Tag waren wir wieder in der Stadt und konnten das Ganze miterleben. Am Ufer des Mekong versuchten die Leute durch die Menge hindurch etwas vom Bootsrennen mitzubekommen. Wie einfach hat man es doch als durchschnittlich großer Europäer. Man schaut einfach über die Köpfe der Leute hinweg. Als es dann anfing wie aus Eimern zu schütten (es war ja schließlich das Wasserfestival…), stellten wir fest, dass wir keine Regenkleidung mithatten. Also haben wir versucht, in eines der Cafés zu kommen die am Ufer stehen und gerne von Ausländern besucht werden. Um den Standard zu halten wurden keine Kambodschaner reingelassen. Die Wächter am Eingang sorgten dafür dass die Kambodschaner draußen im Regen stehen bleiben mussten. Nur wir kamen ohne Probleme rein – allein wegen unserer Hautfarbe. Die Khmer wurden zu Seite geschoben nur damit wir durchkonnten. Irgendwie assi!

Wolfram hat uns dann so Einmal-Regencapes gekauft. In so einem Moment könnte man ein Vermögen machen, aber der Verkäufer schien nicht sehr Geschäftstüchtig zu sein, denn er hat die Capes zum Standardpreis von 50 Cent verkauft. Damit haben wir dann dem Regen getrotzt und haben dann noch draußen gewartet bis der Königspalast beleuchtet war und sind dann mit dem Tuktuk durch zum Teil 20cm hohes Wasser auf der Strasse heimgefahren. An uns vorbei die ganzen Staatskarossen. Die Obersten des Landes mit ihren geladenen Gästen haben es auch nicht länger ausgehalten.

Das war das offizielle Wasserfestival. Das private hatten wir dann zu Hause. Als ich die Außentreppe von unserem Haus hochstieg, hörte ich Wasserrauschen aus der unteren Wohnung. Das konnte nur bedeuten dass sich entweder gerade ein Einbrecher die Hände wusch (unwahrscheinlich), oder wir einen Rohrbruch hatten (bei dieser blöden Chinaware-Qualität wohl eher wahrscheinlich). So war es dann auch. Anne ist zuerst runter und während ich mir die Schuhe auszog, kam schon ein entsetzter Ruf von unten. Die Düse vom Popoabspritzteil hat sich vom Schlauch gelöst und das Bad geflutet. Da auf den Dingern ein ziemlicher Druck ist damit der Schmatter auch wirklich abgeht, kam mehr Wasser aus dem Schlauch als der Abfluss abführen konnte. Dadurch wurde erst das Bad und dann das benachbarte Zimmer zentimeterhoch geflutet bis es dann die Treppe runterfließen konnte. Im unteren Stockwerk stand es zu dem Zeitpunkt auch schon einige Zentimeter hoch. Das war besonders ärgerlich, weil wir da einige Sachen gelagert hatten. Manches ist nun unbrauchbar geworden, anderes konnten wir trocknen. Das war natürlich viel Arbeit. Insgesamt hat es einige Tage gedauert um über das Chaos Herr zu werden. Alles in allem sagen wir: Es hätte noch schlimmer kommen können.

Anbei ein paar Bilder. Welche Bilder zu welchem Wasserfestival gehören, sollte leicht zuzuordnen sein.
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