«

»

Jun 22

Königliche Zeremonie zum Pflügen des Feldes

Wir leben im Königreich Kambodscha und dazu gehört eben auch manche königliche Feierlichkeiten. Jedes Jahr wird deshalb unter anderem eine feierliche Zeremonie abgehalten, bei dem der König symbolisch das Feld pflügt. Dies ist eine uralte königliche Zeremonie, die in früheren Jahren auch wirklich vom König selbst durchgeführt wird. Mittlerweile werden aber zwei Personen auserkoren, die die Aufgaben des Königs und der Königin bei der Zeremonie übernehmen.

Da letztes Jahr das Ganze in Siem Reap durchgeführt wurde, hatten wir erst dieses Jahr die Möglichkeit uns alles genau anzuschauen. Gemeinsam mit einer kambodschanischen Familie sind wir zu dem Festplatz gefahren und haben sogar als Ausländer Ehrenplätze angeboten bekommen. Unter dem Festzelt konnten wir die ganze Zeremonie gut verfolgen und waren außerdem von der prallen Sonne etwas geschützt.

Am Anfang der Zeremonie wird der König mit irgendwelchen Buddhistischen Gebeten gesegnet. Außerdem wird für das ganze Volk um eine reiche Ernte gebetet. Anschließend laufen der Ersatz-König mit den königlichen Ochsen und seinem Gefolge dreimal eine Runde und beackert sozusagen das Feld. Die Ersatz-Königin wirft die Samen. Wer das sonst noch alles mitläuft und welche genaue Funktion hat, wissen wir nicht. Später werden dann zwei von den königlichen Ochsen mit Wasser besprengt und zu sieben verschiedenen Essenskrügen geführt. Je nachdem von welchem der Krüge sie etwas essen oder trinken, hat das dann eine Bedeutung für das kommende Jahr.

  • Reiskörner, Mais, Bohnen oder Sesamsamen bedeuten, dass es von der jeweiligen Frucht eine reichliche Ernte geben wird.
  • Wasser bedeutet, dass es im ganzen Land überdurchschnittlich viel Regen geben.
  • Frisch geschnittenes Gras bedeutet, ein Ausbruch von Kuhkrankheiten in den Dörfern.
  • Wein bedeutet, dass viele Diebe, Räuber und sonstige Gangster ihr Unwesen treiben.

Nachdem die Ochsen eine gewissen Zeit hatten um sich für das ein oder andere zu entscheiden, kommen die Weissager und erklären, was dies nun für das nächste Jahr zu bedeuten hat. Diese Jahr haben die Ochsen hauptsächlich Bohnen und Sesam gegessen. Laut Weissager also ein gutes Jahr. Nach ihrer Weissagung beten sie eine Statue an und segnen den König und die Königin.

Im Königreich Kambodscha ist dies ein wichtiges Ereignis. Viele glauben, dass das was die Ochsen gegessen haben, wirkliche Auswirkungen hat. Die Weissager werden übrigens auch sonst im Alltag von Khmer häufig in Anspruch genommen. Für uns war es einfach eine gute Möglichkeit mehr von der Kultur Kambodschas kennen zu lernen.

[flickrset id=“72157627011402546″ thumbnail=“square“]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert