«

»

Nov 01

Ausflug zur Bokor Hill Station

Von Kampot aus (ziemlich dicht am Meer) sind wir mit anderen Touris in einem Minibus ca. 1100 Höhenmeter hoch ins Elefantengebirge zur Bokor Hill Station gefahren. Dort ist es erheblich kühler und man hat einen tollen Blick auf’s Meer und die vorgelagerten Inseln. Die angenehme Lage haben schon die Franzosen zu schätzen gewusst und darum hier eine Siedlung gebaut. Sie sollte den Kolonialherren zum Vergnügen und zur Erholung dienen. So wurden gigantische und prächtige Gebäude gebaut. Das Größte unter ihnen ein Casino und, als wohl zweitgrößtes Gebäude, eine Kirche. Außerdem gab es ein Krankenhaus und viele andere Gebäude. In dieser Siedlung haben 32 französische und ca. 100 kambodschanische Familien gewohnt. Auch eine Teeplantage wurde angelegt. Irgendwann wurde dann ein zweites Casino gebaut. Nicht weil das erste nicht reichte, sondern weil sich zu viele nach verlorenem Glücksspiel kurzerhand den Abgrund hinter dem Casino hinabstürzten. Bis 1969/70 war die Bokor Hill Station in Betrieb. Ab dann war Bokor wegen der Roten Khmer nicht mehr zugänglich. Spätestens mit der endgültigen Machtergreifung durch die Einnahme von Phnom Penh in 1975, verwüsteten die Roten Khmer auch die Siedlung Bokor in ihrem Hass auf jede westliche Zivilisation. In ihrer blinden Zerstörungswut machten sie auch den nahegelegten Badeort Kep dem Erdboden gleich. Kep wurde mit einer wunderschönen Uferpromenade angelegt, welche an die von den Franzosen geliebte Cote d Azur erinnern sollte. Heute ist Bokor wie eine Geisterstadt. Die Holzgebäude wurden verbrannt und keine Reste sind mehr sichtbar. Nur die Betongebäude stehen noch. Die ganzen Mauern sind nass und seltsame Moose bedecken die Wände. An den Decken bilden sich Stalaktiten und wenn nicht gerade Nebel mal wieder Bokor umgibt, dann flutet verhalten Licht durch die Einschusslöcher in den Wänden. Es überkommt einen ein kalter Schauer beim Besichtigen der Anlage. Und wieder einmal zeigt sich, wie böse der Mensch im Grunde ist und zu was er im Stande ist.

Direkt danach gab es das Kontrastprogramm. Ganz in der Nähe war ein wunderschöner Wasserfall bei dem das Wasser in verschiedenen Stufen herabströmt. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit Wolfram um und hinter dem Wasserfall her zu kraxeln. Hier und ein paar Bilder vom Ausflug.
[flickrset id=“72157622745875724″ thumbnail=“square“]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert