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Mai 19

ungerecht, ohnmächtig, fragend …

Manchmal ist es so, dass du glaubst, eigentlich dürfte so etwas gar nicht passieren … es passiert aber trotzdem. Der Grund dafür liegt wohl manchmal daran, dass wir gerade in Kambodscha leben und nicht in Deutschland.

Tirith erzählte uns vor einigen Tagen von der schwangeren Frau seines besten Freundes. Diese war schon im siebten Monat und hatte nun das Fruchtwasser verloren. D.h. eigentlich möglichst schnell das Kind holen … auch wenn man ehrlicher weise zugeben muss, das eine Frühgeburt hier nur wenig Überlebenschancen hat. Nun die beiden sind ins Krankenhaus, da aber kein Geld vorhanden war, konnte nichts für sie getan werden. Als wir von dem Ganzen erfuhren, war es für das Kind wahrscheinlich schon zu spät, denn am nächsten Tag stellten sie fest, dass das Baby im Mutterleib mittlerweile verstorben war. Anstatt, dass nun dafür gesorgt wurde, dass das tote Baby möglichst schnell aus dem Mutterleib rauskommt, Geld dafür war ja da, gab man der Mutter Infusion, da diese ja jetzt so schwach war. Erst 2 ½ Tage später, als die Mutter immer schwächer wurde, kam das tote Baby dann durch eine schwere Geburt aus der schwachen Mutter raus. Tirith meinte, sie wäre fast auch gestorben. Uns hat diese ganze Geschichte fragend und wütend gemacht. Letztendlich standen wir nur ohnmächtig da und konnten nichts bewegen. In solchen Momenten kommt bei mir dann schon mal die Frage auf, warum ist die Welt eigentlich so ungerecht? Warum habe ich das Recht auf gute deutsche medizinische Versorgung, während andere dies nicht haben? Nun es bleibt letztlich eine offene Frage ohne Antwort. Aber es lehrt mich auch, dankbar zu sein für das was ich habe und zu lernen mit anderen mit zu leiden. Und ich bin mir ziemlich sicher, Gott leidet auch … noch mehr als ich es mir vorstellen kann.

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