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Apr 04

Taufe am Meer

Mit ungefähr 200 Christen sind wir am Ostersonntag, morgens früh um 4.30 Uhr in Phnom Penh nach Sihanoukville gefahren. Die Shalom Gemeinde hatte als gesamter Bund einen Ausflug mit Taufe geplant. Nach ca. 4 Stunden Busfahrt (über relativ gut geteerte Straßen) waren wir am Ziel: am Golf von Thailand. Einige hängten ihre Hängematten auf, der Rest setzte sich, wo immer er ein etwas sauberes Plätzchen fand. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Khmer es noch nicht ganz so mit dem Mülllsystem drauf haben. Entsprechend liegt überall der Müll rum und wird von Zeit zu Zeit einfach vor Ort verbrannt. D.h. Müllverbrennungsanlage auf freiem Feld.

Nun wie gesagt, jeder fand irgendwo einen Platz und dann haben wir zusammen Gottesdienst gefeiert, während ca. 50 Meter weiter alles Mögliche für eine Party aufgebaut wurde. Einige der Täuflinge haben ihr Zeugnis erzählt. An den Zeugnissen merkt man wie jung die christliche Gemeinde in Kambodscha ist. Viele sind erst vor kurzem zum Glauben gekommen. Danach gab es irgendwelche Anweisungen, wie nun die Taufe abläuft – wir haben natürlich nichts verstanden. Doch zum Glück versteht man auch viel, wenn man es dann sieht. Im Sand bildeten sich nun fünf Reihen. In jeder Reihe standen die Täuflinge jeweils einer Gemeinde. Pete wurde ziemlich spontan gebeten Fotos von der Taufe zu machen, so dass er mit samt seinen Klamotten und dem Geldbeutel in der Hose ins Meer ging, bis schließlich fast alles nass war. Dummerweise gibt es hier ja nur Scheine und keine Münzen. So gab’s gleich auch ne Geldwäsche – wie gut dass man das wieder trocknen kann. Die Taufe ging dann ziemlich schnell vonstatten. Jeder Pastor taufte gleichzeitig mit den anderen Pastoren seine Leute. So dass sich die Reihe immer weiter nach vorne bewegte, während die Getauften aus dem Meer freudestrahlend zurückkamen. Ein paar „Übriggebliebene“ sangen am Strand um die Täuflinge zu ermutigen, während die Kinder nebenan im Meer und am Strand spielten. Wie viele getauft wurden, kann ich schlecht sagen, ich habe irgendwann den Überblick verloren. Zu Mal ich erst dachte, dass nur die getauft werden, die das Zeugnis gegeben haben, bis ich merkte, dass da ja noch viel mehr getauft wurden. Aber es sind bestimmt mindestens 40 Täuflinge gewesen.

Nach der Taufe gab es für alle Essen. Jeder hatte irgendetwas mitgebracht und so haben wir ein großes Picknick mit viel REIS veranstaltet. Manche genossen unsere Pizza, andere verzogen das Geicht. Ein paar haben am Strand Fussball gespielt und andere das Meer genossen. Da die meisten sowieso keine Badesachen besitzen, geht man einfach so mit den Klamotten rein und wechselt nachher auf umständliche Art und Weise seine nassen Klamotten. Toilette gab es übrigens auch keine, aber man kann sich ja auch irgendwo hinknien, Hose oder Rock runter und dann laufen lassen. Bei dem vielen Müll macht das ja nichts.

Eigentlich sollte es dann um 15.00 Uhr wieder Richtung Phnom Penh gehen, aber die Aufbruchstimmung begann schon kurz nach 13.00 Uhr. So dass um 14.15 Uhr fast alle im Bus saßen. Eben fast alle! Es fehlten 3 Personen, so dass dann alle anderen 197 eine halbe Stunde im Bus gewartet haben, bis wir dann um 14.45 Uhr wieder die vierstündige Fahrt auf uns genommen haben. Diese ganze Tour war also alles im allen auch ziemlich anstrengend – während die Khmer dies „freudige, gemeinsame Freizeit + Entspannung“ nennen. Nun fest steht, dass dies für viele die einzige Möglichkeit ist überhaupt mal irgendwann ans Meer zu kommen. Darum war dieser Ausflug (auf Khmer: spielend gehen) eine tolle Sache, auch wenn es nur für ein paar Stunden war. Wir sind froh, dass wir mitgefahren sind und mindestens genauso erschöpft sind wir abends müde ins Bett gefallen. Am nächsten Morgen musste Pete ja um 7 Uhr in der Uni sein.

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