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Mrz 04

Fröhliches Heimkommen…

Was macht ihr euch für Gedanken während der Heimfahrt aus dem Urlaub? Ob der Briefkasten wohl überquillt? Ob die Nachbarskatze wohl auf die Veranda geschissen hat? Der Rasen ist bestimmt ein undurchdringlicher Dschungel geworden…

Wenn wir ein paar Tage weg waren, stellen wir uns folgende Fragen:
– Ob Kühlschrank/Kühltruhe noch laufen oder ob die Sachen wohl vergammelt sind?
– Das Glasfaserkabel für’s Internet welches wild durch die Bäume hängt ist bestimmt wieder kaputt…
– Ob die Wasserpumpe wohl noch funktioniert und ob wir noch Wasser haben?
– Was wurde wohl vom Grundstück geklaut?
– Gab es wieder einen Blitzeinschlag und welche Geräte sind nun kaputt?
– Welche Bäume haben es nicht überlebt?
– Leben unsere Hühner und der Hund noch?

Hier spricht kein Pessimismus, sondern die Erfahrung. Denn bei jeder Rückkehr gab es kleine bis mittlere Katastrophen zu verzeichnen.

Mit diesen gemischten Gefühlen sind wir also am Wochenende aus Thailand zurückgekommen. Wir waren zur Teamkonferenz in Chiang Mai und hatten eine tolle Zeit mit anderen Kollegen aus Südostasien. Nachts war es zwar so bitterkalt, dass sich die Kids erkältet haben. Dafür haben wir die Möglichkeiten der Stadt genossen. Josia dachte wir wären wieder umgezogen (weil wir, als wir das letzte Mal geflogen sind, von D nach Kambodscha umgezogen sind) und freute sich dann wieder sehr auf Srae Ambel und auf sein Trampolin.

Der erste Eindruck zu Hause war: Wow, sieht alles gut aus. Unsere Haushaltshilfe hat diesmal unsere jungen Bäume gegossen so dass alle überlebt haben, das Grundstück sah gepflegt und leer aus… Leer? Wo sind die Hühner? Die erste böse Entdeckung war dass fast alle Hühner gestorben sind. Nur 2 von 7 Hühner und 2 von 27 Küken haben überlebt. Zum Teil war die Vogelgrippe dran Schuld, zum Teil aber auch unser Hund. Er scheint eher schamorientiert zu sein: so lange es keiner sieht ist es okay dass ich die Küken fresse… Naja, das Gute an der Sache ist ja das ein paar überlebt haben und über zehn Eier (die meisten von mittlerweile toten Hühnern) nun von einem Huhn ausgebrütet werden.

Nachdem der erste Schock vorbei war, Leo, der Hund, eine Tracht Prügel bezogen hat und angekettet war, bemerkte unsere Haushaltshilfe nebenbei dass der Kühlschrank seit vier Tagen nicht laufe. Die Sicherung von der Küche war draußen und sie hat sich nicht getraut diese wieder rein zu machen. Juhuu! Genau das hat noch gefehlt. Der Kühlschrank hat ziemlich gestunken (weil die Tür natürlich zu geblieben ist) aber wir müssen ihr zugute halten, dass sie die Sachen aus dem Gefrierfach in die Kühltruhe geräumt hat die im Büro steht. Diese lief noch und somit war der Schaden nicht ganz so hoch.

Puh, das hätte alles schlimmer kommen können! So ziemlich genau den Wortlaut benutzte ich, ging in die Dusche und duschte mit den Kids – und es kam schlimmer. Plötzlich standen wir im Dunkeln. Stromausfall? Wahrscheinlich eher wieder die viel zu kleine Sicherung am Trafo an der Straße draußen. Schnell angezogen, die 100m zum Trafo gelaufen: Mist, die Sicherung ist drin und bei den Nachbarn brennt Licht. Das Problem liegt also bei mir. Messgerät raus: 95V Spannung im Sicherungskasten im Haus. Damit kann man kein Brot toasten… Zum Glück habe ich eine kleine Solaranlage für die Stromausfälle und somit hatten wir wenigstens genug Strom für einen Ventilator in der Nacht.

Am nächsten Tag haben Sam, unser Shorty, und ich uns durch staubtrockenen betonartigen Lehmboden gekämpft und das unterirdische Kabel zu unserem Haus gesucht. Das Kabel lag zum Schutz in einem Rohr aber an einer Stelle beim Haus schoss das Wasser aus dem Rohr. Dort trafen zwei Kabel aufeinander und die mit Isolierband ummantelten miteinander verzwirbelten Kabelenden lagen die ganzen Jahre im Wasser. Dass es nicht vorher schon mal einen gepflegten Kurzschluss gegeben hat ist ein Wunder. An einer anderen Stelle in der Mitte zwischen Trafostation und Haus habe ich das Kabel gefunden und zwei kleine Löcher in die Ummantelung gebohrt um die Spannung zu messen. Dabei kam mir Wasser aus dem Kabel entgegen. Holla die Waldfee…

Das Ende vom Lied ist, dass ich einen khmerstyle Bypass gelegt habe (Davon darf ich hier keine Bilder posten sonst spricht mein Cousin, der Elektriker, nicht mehr mit mir) und wir jetzt erst mal wieder Strom haben. Parallel bin ich mit dem Stromunternehmen und den Vermietern am klären was jetzt gemacht wird.

Kannst du noch eine Katastrophenmeldung ertragen? Ich mute es dir einfach zu: Josia, immer noch etwas von Thailand erkältet, klagte gestern über seine Ohren. Das lässt alle Alarmglocken bei mir klingeln und erinnert mich an das ständige Gerenne zum Ohrenarzt in Deutschland wegen Josias vielen Mittelohrentzündungen. Bitte nicht… Madita hingegen geht es blendend. Sie strahlt und ist kurz davor ihren ersten Schritt zu machen. Seit gestern hat sie aber hohes Fieber. Gerade waren es 40,1°C Fieber. Höchste Zeit Schluss zu machen und ein Zäpfchen zu geben. Dank laufendem Kühlschrank haben die Zäpfchen auch wieder eine einführbare Konsistenz. Es lebe die Technik…

DIN ISO 08/15

 

1 Kommentar

  1. Stephan

    Allein beim lesen stellen sich dem besagten Cousin die Nackenhaare hoch.
    Wenn ihr ein Elektronik Carepaket braucht – einfach melden *gg* Viele Grüße

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