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Jun 14

Ich weiß wie Gott sich fühlt!

Nein, ich maße mir nicht an, Gott in seiner Größe zu verstehen. Aber ich habe heute in einem Punkt gemerkt, wie er sich fühlen muss.

Tyrith rettet sich finanziell von Monat zu Monat, indem er hauptsächlich mit mir, und ab und zu noch mit ein paar Ausländern Khmer lernt. Seine Frau ist seit drei Jahren in „ärztlicher Behandlung“. Hört sich gut an, ist es aber nicht. Ich bin mir sicher, dass ich als technischer Zeichner mehr medizinisches Verständnis habe als viele Ärzte hier. Nein, ich übertreibe nicht, sondern meine das wirklich so! Nicht jeder der sich Arzt nennt, hat auch eine Ausbildung erhalten. Und wenn doch, dann kann ich genau sagen was man da lernt: Kommt jemand an, welcher der Kategorie „Patient“ zuzuordnen ist, dann wirft man überlegen mit französischen Begriffen um sich (obwohl Englisch die offizielle Fremdsprache ist, ist die Medizinersprache Französisch) und verschreibt man ihm Antibiotika.
Durch diese Regelbehandlung hat Savath, die Frau von Tyrith, in den letzten drei Jahren ca. 1000 Antibiotika Tabletten geschluckt. Angefangen hat das Ganze mit einer Wucherung in der Gebärmutter, die durch eine dreimonatige Antibiotikakur „behandelt“ wurde. Danach hat der „Arzt“ sie – trotz anhaltender Schmerzen – als geheilt deklariert. Es folgten unzählige Arzt- und Krankenhausbesuche mit weiteren verschriebenen Antibiotikapillen.
Seit zwei Wochen hat sie nun wieder Blutungen, und der Arzt erklärte ihr sie brauche Medizin um den Muskel zu schließen, damit das Blut nicht rausfließen kann. Wegen solcher Weisheiten meine ich, dass ich überzeugt bin, mehr medizinisches Verständnis zu haben als so mancher Arzt hier.

Ich jedenfalls habe beschlossen, ihr Leiden nicht länger hinzunehmen. Ihr muss jetzt mal wirklich geholfen werden. Die vielen Fehldiagnosen und falschen Arzneien, die alles nur schlimmer machen, müssen ein Ende finden. Da mir Tyrith und seine Familie sehr am Herzen liegen, habe ich ihm gesagt, dass ich bereit bin, dafür einen großen Preis zu zahlen. Schließlich sind ausländische Gynäkologen nicht billig. Jetzt sollte man ja meinen, dass sie dankbar das Angebot annehmen. Fehlanzeige! Sie meinen, dass es solch ein Arzt zu viel Geld kostet. Da gehen sie lieber wieder zu einem Quacksalber der billiger ist. Es scheint, dass die angebotene Hilfe Ihnen zu groß ist. Sie meinen die Hilfe nicht annehmen zu können, weil sie dieses Geld nie aus eigener Tasche aufbringen könnten. Unglaublich, oder? Sie müssten doch eigentlich nur „Danke“ sagen! Es ist zum verrückt werden!

Zurück zu Gott. Geht es ihm mit uns Menschen nicht ganz ähnlich? Wir Menschen haben ein Problem – die Sünde. Gott hat beschlossen, uns von diesem Problem zu heilen. Er hat einen großen Preis bezahlt indem Jesus Christus am Kreuz gestorben ist damit wir nicht mehr als Sünder vor ihm dastehen. Wir müssen diese Hilfe nur noch annehmen.
Aber wie vielen geht es wie Tyrith und Savath, denen die erbrachte Hilfe zu groß erscheint um sie annehmen zu können? Es ist zum Mäusemelken! Anstelle sich wirklich von Gott helfen zu lassen und „Danke“ zu sagen, versucht man aus eigener Kraft selber was zu reißen. Aber wirkliche Hilfe kommt nur von Gott!

So wie ich mir von Savath wünsche ihr helfen zu dürfen, so wünscht sich Gott, dir helfen zu dürfen!

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