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Feb 07

Gottesdienst im Beautysalon

Wenn man auf’s Land zum Gottesdienst fährt, dann erwartet einem ein ganz anderer Gottesdienst als hier in Phnom Penh. Zusammen mit zwei Khmer (Phum + Sayon) und Dave + Uschi sind wir an diesem Sonntag auf’s Land gefahren. Nach der Fähre über den Mekong und vielen Kilometer staubige Landstraße und ein wenig Rückschmerzen kamen wir in Buresäy an. Hier waren wir schon vor ungefähr zwei Monaten zum Weihnachtsgottesdienst gewesen. Diesmal sollte der Gottesdienst aber ganz anders ablaufen. Zunächst hat Sayon eine Kinderstunde für die Kinder gehalten. Wir durften uns alle kurz vorstellen. Anschließend haben wir in einem Stuhlkreis als Erwachsene zusammen gesessen. Es wurden ein paar Khmerlieder in Begleitung einer nicht gestimmten Gitarre gesungen. Phum (Pete’s Sprachhelfer) hielt die Predigt. Danach wurde betont wie wichtig es ist, etwas von seinem Geld abzugeben und die Spenden wurden eingesammelt. Diese wurde dann auch gleich gezählt und vor allen bekannt gegeben. Selbst die noch nachträglich gefunden 100 Riel (knapp 4 Euro-Cent) wurden penibel unter Gelächter nachgetragen. Davon wurden später Schulden durch den neu gebauten Gemeinde-Pavilion abbezahlt.

Als Besucher wurden wir zum Essen eingeladen und haben anschließend noch einen kleinen Spaziergang durch die Gegend gemacht. Eigentlich dachten wir, dass wir nun wieder zurück nach Phnom Penh fahren würden, aber die Beiden haben uns noch zu einer neuen Gemeindegründungsarbeit mitgenommen. Diesmal sind wir mit der Fähre auf eine Insel im Mekong gefahren. Diese Insel heißt „Silk-Ireland“, weil hier fast unter jedem Haus Webrahmen stehen und viele Seidenstoffe gewebt werden. Die einjährige Gemeindegründungsarbeit besteht hier eher aus einem kleinen Hauskreis von ein paar Frauen, die sich im Beautysalon von einer der Frauen treffen. Am besten stellt ihr euch einen ganz normalen Markt vor, wo es auch einen Beautysalon gibt. Die ganzen Stände sind ja alle offen, so dass auch dies ein offener Raum ist, wo sie sich treffen. Während also im Beautysalon Gottesdienst gefeiert wurde, sind Uschi und ich zum gucken zu dem Kinderprogramm gegangen. Dieses fand mit vielleicht 8 Kindern in einer hinteren Gasse ab. Sayon fragte mich dann ganz spontan, ob ich nicht den Kindern die Geschichte erzählen würde. Für diesen Tag wäre die Geschichte „Mose und der brennende Dornbusch“ dran. Nun was soll man da machen – rein ins kalte Wasser! Mir fehlten natürlich sämtliche Wörter wie Brennen, Feuer, Heilig …, aber mit Hilfe von Sayon habe ich dann doch irgendwie die Geschichte erzählt. Keine Ahnung was die Kinder davon wirklich kapiert haben, aber ich denke sie hatten ihren Spaß.

Die Rückfahrt über die Insel war wirklich richtig schön. Überall konnte man den Leuten beim Weben zusehen und die vielen Bäume haben uns eine schattige Fahrt bereitet. Zuhause angekommen waren wir platt, aber auch dankbar für diese Erlebnisse. Es gibt viel zu tun in Kambodscha – und besonders auf dem Land. Ich bin gespannt, wo Gott uns hinführt.

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