Aug 16

Zum Betteln nach Phnom Penh

Er ist vierzehn Jahre alt und besucht die sechste Klasse. Lesen kann er ein bisschen, erzählt er mir. Zwei jüngere Geschwister hat er noch, einen sieben jährigen Bruder, eine fünfjährige Schwester. Seine Eltern sind Reisbauern, wie so viele hier. Ein paar Hühner haben sie auch. Die Oma wohnt bei ihnen mit. Wer sonst noch, weiß ich nicht. Gerade eben ist er aus der Provinz Prey Veng nach Phnom Penh gekommen. 15000 Riel (3,30€) hat ihn die vierstündige Fahrt gekostet. Seine Oma ist mit ihm gekommen. Morgen fahren sie wieder nach Hause, aber heute Abend versuchen sie so viel Geld wie möglich zu „verdienen“ – sie betteln.

Ich weise ihn an, sich neben mich auf den kleinen Plastikstuhl zu setzen. Ich blicke in seine Augen und mir schmerzt mein Herz. Es ist eine Geschichte von vielen und doch berührt mich gerade sein Schicksal, welche Zukunft wird dieser Junge haben. Ich weiß es nicht. Ich kaufe ihm einen Teller gebratene Nudeln, denn gegessen hat er heute noch nichts. Aber aus meiner Befürchtung, dass er sie gegen Geld weiterverkauft, isst er sie nun neben mir. Auf meine Frage, ob er Jesus kennt, verneint er. Ich erzähle ihm von Gott, seinem Schöpfer, und dass er ihn liebt. Zum Schluss bete ich kurz für ihn und segne ihn. Dann trennen uns auch schon wieder unsere Wege – er wird den ganzen Abend über Betteln und die Nacht irgendwo im Freien verbringen, während ich später leckere Chicken Wings esse und in einem tollen Hotelzimmer übernachte. In solchen Momenten wünsche ich mir den Himmel herbei, wo endlich Gerechtigkeit herrscht – und in der Zwischenzeit wünsche ich mir, dass es mehr Himmel hier auf Erden geben möge.

Aug 07

Selfie

Wenn alle Welt Selfies teilt schwimme ich mal mit dem Strom. Es regnet alle halbe Stunde. Deshalb ist der Kabelsalat professionell wasserdicht verpackt und ich muss nicht vom Dach.

Phon_Dach

Phon_Regenschutz

Aug 02

Glückspiel

Lotto ist in Kambodscha verboten, trotzdem spielen tagtäglich unzählbare viele Khmer Glückspiel.

Während im Nachbarland Vietnam fleißig die Zahlen gezogen werden, wird hier das Geld verspielt. Schließlich kann man ja einfach die Zahlen nehmen, die dort gezogen werden.

So gibt es im ganzen Land Stellen wo man seine Zahlen abgeben kann, auch wenn dies eigentlich verboten ist. Aber gegen Bezahlung schaut die Polizei weg und so profitiert sie eben auch von dem Geschäft.

Als Zahlenkombinationen gibt es alles Mögliche, aber das zu Erklären würde hier zu weit führen. Ich konnte nun letztens live miterleben wie die halbe Dorfgemeinschaft ihre Zahlen der mit Moped hergefahrenen Glücksfee sagten. Aufgeschrieben wurde alles in ein DinA5 Schulheft mit Durchschlagpapier. Für etwas mehr als einen Euro hat man dann die Chance auf etwa 55 Euro – da ist die Versuchung ja schon groß. Nun heißt es nur noch bis den Abend warten und dann im Radio hören oder per SMS auf das große Glück hoffen.

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Jul 28

Ein Jahr Kambodscha

Unsere genialen Shortys Marc und Sam sind nun mittlerweile beide wieder gut in Deutschland angekommen. Wir sind Gott von Herzen dankbar, dass sie uns ein Jahr hier vor Ort unterstützt haben. DANKE, ihr zwei!

Sam hat ein kurzes, ziemlich geniales Video zusammengeschnitten. Viel Spaß beim Anschauen!

PS: Übrigens am 5. September kommen unsere drei Shortyfrauen an – Wir freuen uns drauf!

 

Jul 06

Beziehungspflege

Srae Ambel ist wirklich nicht sehr groß. Trotzdem hat dieser kleine Ort drei Gemeinden aufzuweisen. Oder besser gesagt, es gibt drei Pastoren, die entweder eine Person, eine handvoll Personen oder um die 20 Leute betreuen. In Vergangenheit war eine Zusammenarbeit untereinander  schwierig. Mittlerweile hat sich das Verhältnis untereinander Dank dem Leiterschaftstraining (TLT) teilweise verbessert.

Letzten Samstagabend konnten wir nun alle drei Pastoren mit ihren Ehefrauen zum Abendessen einladen. Wir hatten wirklich eine gute Gemeinschaft und einen guten Austausch untereinander. Wir beten mit dafür, dass sie sich wirklich als Einheit sehen, die Beziehungen untereinander freundschaftlicher werden und sie miteinander im Reich Gottes arbeiten. Ihr dürft gerne mitbeten …

Pastoren in Srae Ambel

Jul 02

Bewahrung

Es passierte vorletzten Montagabend. Ich schloss das Außentor zu und ging wieder ins Haus. Während ich die Haustür schloss, spürte ich auf einmal ein Krabbeln auf meinem Fuß. Schnell ging ich einen Schritt weiter um dann im Licht zu erkennen, dass mir da gerade ein großer, schwarzer Skorpion über den Fuß gekrabbelt war. Gott sei Dank ohne mich zu stechen. Denn laut Khmer hat man von solchen Skorpionen bis zu einem Monat Schmerzen. Ich bin Gott von Herzen dankbar, dass er mich davor bewahrt hat.

Anschließend haben wir den Skorpion noch kurz gefilmt, bevor er ums Leben kam. Wer gerne möchte, darf sich hier das Video dazu anschauen:

Jun 16

Durch Kambodscha`s Märkte geschwitzt

In den letzten Tagen hat Pete sich durch die kambodschanischen Märkte geschwitzt. Für den Start der Handwerksausbildung musste über Schweißgeräte, Flex bis zu Hammer einfach alles gekauft werden. Da man hier allerdings nicht einfach in einen Obi reingeht und Stunden später mit den gewünschten Dingen rausgeht, hat der Einkaufsbummel ganze vier Tage gedauert. Schlussendlich haben wir nun aber doch hoffentlich an alles gedacht und die Ausbildung kann demnächst tatsächlich starten.

Auf einem Kambodschanischen Markt

Auf einem Kambodschanischen Markt

Einen bitteren Beigeschmack hat unser Trip am letzten Tag bekommen. Während Anne schnell noch im Supermarkt alle notwendigen Lebensmittel kaufte, Madita im Auto schlief und Josia im Auto geduldig wartete, befestigte Pete oben auf dem Dachgepäckträger Metallkisten. Das Auto war nämlich bis oben hin voll gestapelt. Während er also am Kisten befestigen war, machte ein fremder Khmer blitzschnell die Autotür auf und klaute Pete`s geliebtes Smartphone. Josia erlitt ein kleines Trauma, heulte wie verrückt während Pete erst zwei, drei Minuten später mitbekam was hier eigentlich gerade passiert war. Dass unser Geldbeutel, mit kurz vorher abgehobenen $1000, nicht offen im Auto rumlag, ist ein echtes Wunder. So sind wir Gott wirklich dankbar, dass nicht noch mehr Schaden angerichtet wurde, auch wenn im Moment der Verlust des Smartsphones schon ziemlich schmerzt.

Jun 01

Lebenszeichen

Ja, wir leben noch! Auch wenn nach unzähligen Stromausfällen man meinen könnte, dass wir schon dahin geschmolzen sind. Doch wunderbarer Weise ist die Konsistenz unseres Körpers für dieses Klima besser geeignet, als die einer Kerze.

Und so haben wir in den letzten Wochen über 100 Stunden durchgehenden  Stromausfall überlebt, dazu gefühlte tausend weitere Stunden ohne Strom und natürlich auch einige Tage ohne Zugang zum weltweiten Netz.

Trotz all diesen Herausforderungen arbeitet Lim nun seit genau einem Monat für uns. Gemeinsam mit Pete sind sie gerade dabei die mobile Handwerksausbildung zu starten. Wir haben letzte Woche eine tolles Abschlussfest mit unseren Englischkids gefeiert. Und jeden Sonntag haben wir nun zwei Bibelgruppe, die jede Menge Spaß machen, aber auch echt anstrengend sind.

Es gäbe viel zu berichten, aber im Moment fehlt uns einfach die Zeit, der Strom oder das Internet. Danke, wenn ihr trotzdem weiter an uns denkt. Wir sind uns sicher, die Zeiten werden wieder besser und ihr bekommt mehr Updates.

Madita mit unseren Nachbarkids   Kinder bei uns am Spielen

 

Apr 15

Happy New Year!

Sogar Google weiß, dass wir gerade jetzt in Kambodscha Neujahr feiern. Obwohl, eigentlich feiern wir nicht wie die Khmer: Wir besuchen weder unsere Familien noch betrinken wir uns…

IMG_20150111_122923366Khmer new year

Apr 05

KKW – Kranke Kinowerbung

Wie krank ist das denn? Zum Kinostart von Fast & Furious 7 fordert das Legend Cinema in Phnom Penh auf
1. einen Aufkleber mit dem Namen des Kinos auf den Tacho zu kleben,
2. so schnell wie möglich zu fahren und dann
3. während der Fahrt ein Foto (!) vom Tacho zu machen.
Wer überlebt, der soll das Bild auf der Legend Cinema Fanpage posten! *
Ohne Worte… Kambodscha, ein Königreich um sich zu wundern!

fastfurious

* Zugegebenermaßen etwas frei übersetzt

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